gefühlskalt

Vögel versuchen zu fliegen, wahre Vögel fliegen einfach los.

Da bin ich wieder,das Monster. Über die Sommerferien möchte ich nicht schreiben. Glauben wird mir eh niemand. Niemand. Es soll auch niemand. Das was ich erlebe, klingt alles wie in einem Film. Vielleicht ist es ja auch einer? Ich kann den Film beenden, wann ich will. Oder ich spiele es so,wie ich es will, mit meinen eigenen Karten!

Von Therapiestunde zu Therapiestunde, gewöhne ich mich mehr an sie. "So, wie geht es dir?" Das Spiel fängt an. "Guut", lächle ich sie an," Ich meine, die Ausbildung läuft super,bzw. die Klasse ist super nett. Ich fühle mich wohl in der Klasse." Sie schaut mich leicht verwirrt an. " Ist das die S. die alles vorspielt,oder die,die es ernst meint?" Ich darf nicht versuchen traurig auszusehen. "Ich meine es total ernst. Ich will mich bessern. Keine Deppressionen mehr, keine schlechte Laune und kein Selbstverletzen mehr." Ich wundere mich selbst, wie ehrlich ich rüberkomme. " Warst du nicht die, die letzte Woche gesagt hat, dass sie wieder die Alte wird?" " Ja, aber genau das versuche ich zu verhindern. Ich will nicht wieder die Alte werden! Ich will nicht, dass diese Gedanken mich steuern. Ich will nicht, dass sie sagen, dass mein Leben keinen Sinn hat." Haha. " Du kannst richtig Stolz auf dich sein, dass weißt du,oder?" Ich grinse wie eine durchgeknallte.
Klar weiß ich das, Schauspielerei liegt mir wohl im Blut. 
"So, die Zeit verfliegt wie immer, hast du noch ein Anliegen?" Ich schaue runter und wühle in meiner Hosentasche. " Können sie die für mich entsorgen?" " Was ist das denn?" Sie schaut verwirrt. Ich packe die Schachtel mit den Klingen auf den Tisch. " Die Klingen, meinen besten Freund." Sie sieht erschrocken aus. " Brauchst du diese Freundschaft denn nicht mehr?" Ich lächle sie an. " Ich brauche sie und will sie auch nicht mehr!" Sie nimmt die Schachtel. " Ich werde es für dich entsorgen. Sei Stolz auf dich. Komm wir gehen jetzt wieder runter." Ich folge ihr und dabei ertaste ich in meiner Hosentasche, die zwei aufgehobenen Klingen.



8 Kommentare:

  1. wahnsinn wie gut du spielen kannst, aber irgendwie ist es auch so traurig...wie geht es weiter? was hast du jetzt vor?

    AntwortenLöschen
  2. ich werde dir nie böse sein
    ich mag deine worte immer noch
    ich mag dich immer noch
    egal
    ob die stille dich gefangen gehalten hat oder nicht.
    ich hoffe
    aus den lügen
    kann ehrlichkeit
    herauswachsen.
    vielleicht
    irgendwann.

    AntwortenLöschen
  3. Ich denke das solltest du dir überlegen...was machen wenn alle schauspielerei gewirkt hat und man am ende doch irgendwie trauernd, alleine ist. Sich immer weiter selbst zerstört..

    Meine Narben? Nein, ich schäme mich nicht, sie sind ein Teil von mir aber manchmal fällt es mir schwer zu erklären...weil meine Umwelt das nicht so sieht wie ich. Ich finde sie hübsch...alle anderen sagen es wäre hässlich.

    ...

    AntwortenLöschen
  4. Die Art, wie du schreibst... wundervoll!
    Du hast eine neue Leserin!

    AntwortenLöschen
  5. ich hoffe
    das die stille
    dich nicht mehr gefangen hält.
    ich möchte
    sie von dir weglocken
    mit alles was ich hab.

    ich bin
    über den herbstferien
    weg
    aber bitte
    pass auf dich auf
    so gut es eben geht.

    AntwortenLöschen
  6. ich bin auch so eine schauspielerin. mein halbes leben beruht auf einer. die sich bis heute weiter führt obwohl sie schon mit 8 jahren angefangen hat. eine lüge über 6 jahre. und jeder glaubt mir. erstaunlich.
    sorg dafür das dein leben aus diesen lügen besteht. das diese lügen dein leben werden. dann hast du die chance das alles besser wird. oder auch wieder schlechter. dann bist du herrin über dein leben.
    wenn du glücklich sein willst, dann lebe die lügen.
    und wenn du wieder zurück willst dann lasse die lügen verblassen und lebe das alte leben.
    aber lass niemals zu das du dich nicht mehr erkennst wenn du in den spiegel guckst.

    AntwortenLöschen
  7. ich bin wieder da
    ich atme
    die luft, die andere als heimatluft bezeichnen würde.
    doch
    ich habe angst
    das diese luft mir zum verhängniss wird.

    ich hoffe
    dir geht es einigermaßen gut
    ich habe dich nicht vergessen,
    das könnte ich nie.
    ich habe am meer
    an dich gedacht
    und stumm
    deinen namen geschrien.
    pass bitte
    auf dich auf,
    so gut es eben geht.

    AntwortenLöschen